Schulwesen steht vor enormen Herausforderungen

25.03.2011

Heike Franzen in Schinkel: Schulwesen steht vor enormen Herausforderungen
 

„Bis 2020 werden wir in Schleswig-Holstein 50.000 Schülerinnen und Schüler weniger haben. Auch darauf bereiten wir unser Schulwesen vor.“ Mit diesen Worten stieg die Landtagsabgeordnete und Bildungsexpertin der CDU, Heike Franzen, am Donnerstag beim CDU-Stammtisch im Schinkeler Redderkrog in die Diskussion ein.

Um den Kindern auch künftig noch alle Schulabschlüsse in verantwortbarer Nähe anzubieten, seien Haupt- und Realschulen unter einem Dach zusammengeführt worden. Damit die Grundschulkinder nicht zu weit fahren müssen, wurden Grundschulverbände ermöglicht. „Sie erleben das hier ja. Die Schulen in Schinkel und Neuwittenbek haben beide dauerhaft unter 70 Kinder. Nach der bis 2007 geltenden Regelung hätte mindestens eine geschlossen werden müssen. Wir wollen aber die Grundschulen wo immer möglich erhalten. Deswegen haben wir die Schulverbände auch für kleine Grundschulen genehmigt“, stellte Franzen klar.

Sowohl die Mittelstufen der Regional- als auch der Gemeinschaftsschulen ermöglichten heute den Zugang zur gymnasialen Oberstufe und zum Abitur nach insgesamt 13 Schuljahren. Hinzu komme das Gymnasium. Dort sei das Abitur nach zwölf Jahren (G 8), bei einigen ebenfalls nach 13 Jahren (G 9), erreichbar.

Franzen räumte offen ein, dass der Start des G-8 Bildungsganges in Schleswig-Holstein vor drei Jahren „holprig“ verlaufen sei. „Wir haben aus den Erfahrungen gelernt und nachgesteuert. Mittlerweile läuft das gut“, so die Landtagsabgeordnete.

Die heutige Vielfalt im Schulwesen sei nötig, um den Bedürfnissen vor Ort gerecht werden zu können. „Wir haben ganz bewusst viel Entscheidungsfreiheit an die Schulkonferenzen und die Träger gegeben. Denn im ländlichen Raum in den Kreisen Schleswig-Flensburg oder Rendsburg-Eckernförde gibt es eben andere Voraussetzungen als in Kiel-Gaarden oder Lübeck-Buntekuh. Das können wir nicht zentral steuern. Es ist deshalb besser, wenn die Entscheidungen vor Ort getroffen werden“, so Franzen.

Die Bildungsexpertin berichtete nach ihrer Tour durch alle 16 Kreise des Landes, mit welchem Engagement die Schulen und ihre Träger sich auf den Weg gemacht hätten. „Das hat mich wirklich beeindruckt. Da hat sich schon viel entwickelt“, so Franzen. Nun müsse den Schulen Zeit für die Umsetzung gegeben werden. „Darum haben wir gesagt, dass es eine weitere Systemdebatte mit uns nicht geben wird. Wir müssen jetzt die Qualität an den Schulen steigern. Dazu gehört an erster Stelle, dass wir die Lehreraus- und –fortbildung jetzt an die neuen Strukturen anpassen“, so Franzen.